Selbstannahme

– UNERWARTETER BESUCH –

Das Bewusstsein über die Sinnlosigkeit meines Daseins wurde immer größer.
Zu diesem Zeitpunkt nahmen sich mehrere Menschen aus meinem Heimatdorf das Leben durch erhängen. – Und ich stellte mir die Frage, warum ich es nicht auch tat.
– Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, das ich mich in einer Depression befand”.

Eines Tages saß ich wieder in meinem Zimmer, und konnte mit mir wieder nichts anfangen. Da kam ein Mit-Auszubildender herein, der einen Zimmergenossen von mir suchte. – Dieser war aber nicht da. So unterhielten wir uns eine Weile, und er lud mich in eine christliche Gemeinde ein. – Und weil ich mich langweilte, sagte ich zu mit in den Gottesdienst zu kommen.
Dieses Erlebnis sollte eine Wende in meinem bisherigen Leben auslösen.


– ZWEITER BERÜHRUNGSPUNKT –

Ich löste mein Versprechen ein, und besuchte den Gottesdienst.
Von der Predigt bekam ich nichts mit, aber die Lieder (der so genannte Lobpreis) berührten mich sehr, so daß ich beschloss öfters in den Gottesdienst zu gehen.
Mit der Zeit bekam ich auch was von der Predigt mit, und das man eine persönliche Beziehung zu Jesus haben kann.
Ich erfuhr, das es ganz normal ist, wenn man sein Leben nicht im Griff hat – aber das man nicht alleine da steht. – Sondern das man “alle seine Sorgen auf IHN” werfen kann.
Das halt Gott den großen Überblick über das eigene Leben hat, und das man sich vertrauensvoll an ihn wenden kann.


– DRITTER BERÜHRUNGSPUNKT –
– DIE ENTSCHEIDUNG –

Durch die Gottesdienstbesuche bekam ich auch Kontakt zu der damaligen Jugendgruppe und wurde integriert. Dort war eine junge Jugendleiterin frisch von der Bibelschule die sehr engagiert sich für die Kinder- und Jugendlichen in allen Bereichen – auch im Gebet einsetzte. Wir unternahmen gemeinsame Aktivitäten, so auch Bibel- und Gebetswochenenden in der “Neuen Mühle” im Harz.
Mir wurde auf einmal klar, was Jesus am Kreuz für mich getan hatte. Daß er auch für die Sünden der Welt gestorben wäre, wenn ich der einzigste Mensch auf der Erde gewesen wäre.
Auf einmal standen mir wieder alle meine Sünden meines bisherigen Lebens vor Augen. – Sie standen mir nicht nur vor Augen, sondern schienen mich auch erdrücken zu wollen. – All die Sünden, die ich bis dahin erfolgreich zu verdrängen geglaubt hatte.
– Und ich wußte, daß ich diesem Druck nicht mehr lange standhalten konnte. – Entweder ich würde meine Sünden in Ihn abgeben, oder ich würde wahnsinnig werden.
– Das waren aber alles Abläufe in meinem Innersten, und niemand der Teilnehmer hatte mich dazu gedrängt oder mir diesbezüglich eine “Gehirnwäsche” verpasst.
– Ich ging allein spazieren in die dunkle Nacht.
Im Harz – im Innerstetal – diesem kleinen Tal zwischen Osterode und Clausthal-Zellerfeld. Weiter oben befand sich nur ein Campingplatz, dann kam unser christliches Freizeitheim, weiter unten war nur noch eine kleine Waldgaststätte, das Haus des Försters und das Haus des Deutschen Alpenvereins.
Die Nacht war schwarz, kein Streulicht irgend einer Zivilisation drang in dieses kleine Tal. So schwarz habe ich seither keine Nacht mehr erlebt. – Keine 5 Meter konnte man weit schauen.
– Aber meine Sünden waren schwärzer. Mir schienen sie wie schwebende Geister (schwärzer als die Nacht), die nach meinem Leben und nach meiner Seele greifen wollten.
– Ich wußte, es gibt nur einen Weg.
Entweder mein Leben Jesus zu geben, oder an den eigenen Sünden wahnsinnig zu werden.
Ich kehrte um.
– An einem der folgenden gemeinsamen Abende gab es einen Aufruf “Wer Jesus sein Leben übergeben wollte, sollte nach vorne kommen, damit man für ihn beten könne”.
Ich stand auf – Filmriß – und dann stand ich vorne. – Wie ich nach vorne gekommen bin? – Ich weiß es nicht mehr.
Ich ließ für mich beten, und übergab mein Leben Jesus.
Ich spürte die Anwesenheit von Jesus Gegenwart so stark, daß ich dachte, er steht persönlich hinter mir, und legt seine Hand auf meine Schulter.
Deshalb mußte ich mich auch ständig rumdrehen, weil ich dachte es sei wirklich so.


– VIERTER BERÜHRUNGSPUNKT –
– SELBSTANNAHME / DER TRAUM –

Mir war zwar rational klar – Jesus hatte mir meine Sünden vergeben – aber ich war mir selbst mein eigener größter Feind. Wenn ich in den Spiegel sah dann hasste ich das was ich sah, ich selbst konnte mir nicht vergeben. – Da schenkte mir Gott eines Nachts einen Traum.
Römische Soldaten bahnten mit langen Speeren eine Gasse durch eine Menschenmenge in der ich mich befand. Sie bahnten diese Gasse für Jesus der das Kreuz nach Golgatha trug.
Vor mir befand sich ein Soldat mit Speer, der uns zurückdrängte.
Jesus war gerade vorbei, da ergriff mich so viel Mitgefühl und Erbarmen, daß ich den Soldaten weg schubste hinter Jesus herlief und ihm helfen wollte das Kreuz zu tragen.
Der Soldat lief hinter mir her und schubste mich so daß ich mit dem Gesicht nach vorn auf den Boden vor Jesus fiel.
– Hast du schon einmal das Gefühl gehabt daß du beobachtest wirst? – Und als du dich umgedreht hast, hast du genau jemandem in die Augen geschaut der dich wirklich beobachtet hat?
– So ein Gefühl hatte ich, nur viel stärker, daß Jesus über mich geschmunzelt hatte. Dabei fielen drei Tropfen Blut auf mich.
Jesus stieg über mich hinweg und trug das Kreuz weiter nach Golgatha. Der Soldat tötete mich mit der Lanze – und ich wachte auf.Glauben02
Als ich aufgewacht war, war mir im Bruchteil einer Sekunde klar. Nur diese drei Tropfen Blut haben ausgereicht um meine ganzen Sünden abzuwaschen. – Und wenn man diese drei Tropfen in Relation zu den 7-8 Litern Blut setzt, die der Mensch im Körper hat, so ist die Differenz doch enorm. Wenn also Jesus mir meine Sünden vergeben hat, und dafür nur drei Tropfen Blut ausgereicht haben? Wer war dann ich, daß ich mir selber nicht vergeben konnte?
Ab diesem Zeitpunkt konnte ich mir selber vergeben und mich selber so annehmen, wie ich bin – mit allen meinen Fehlern.


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