Wohn-Raum

– Zeitsprung –

Seit dem Weggang von Kassel sind viele Jahre vergangen. Ich hatte geheiratet und wir haben 2 tolle Kinder bekommen. Leider hatte ich vor der Heirat nicht Gott gefragt und so kam es wie es kommen musste, dass unsere Ehe nicht gehalten hatte. Weil ich dem Druck meiner Frau nicht länger standhalten konnte ergriff ich im August 2014 die Möglichkeit und zog aus der gemeinsamen Wohnung aus.

– GOTT SCHAFFT WOHNUNG…
…NICHT NUR IM HIMMEL –

Damals bot sich mir die Möglichkeit in ein Haus zu ziehen, das so eine Art christliche Gemeinschaft bilden sollte – leider nur nach den Vorstellungen der Vermieter. Vorstellungen und Wünsche der Mieter wurden ignoriert. Irgendwann entschied ich mich den Mund aufzumachen und nicht mehr zu schweigen, und so wurde mir am 16. August 2018 (9 Tage vor meinem Geburtstag) wegen angeblichem Eigenbedarf (der aber keiner war) die Wohnung gekündigt.

– Katastrophe die Xte –

Das Ende des Mietverhältnisses war abzusehen, da mir in einem vorherigen Gespräch die Vermieterin schon mit der Kündigung der Wohnung gedroht hatte – so hatte ich die Wahl in Zukunft die Klappe zu halten und mich selbst dabei zu verleugnen, oder zu meiner Meinung zu stehen. Ich entschied mich zu letzterem.

Trotzdem nahm mich die Kündigung des Mietverhältnisses gesundheitlich ziemlich stark mit und ich fragte mich: „MUSS DAS JETZT AUCH NOCH SEIN ?“ Da mir der momentane schwierige Wohnungsmarkt bewusst war, baute sich sogleich bei mir ein innerer Druck auf, vielleicht nicht rechtzeitig eine neue Wohnung zu finden. Dies machte sich bei mir durch dauerhafte Magenschmerzen und Durchfall bemerkbar. Da ich dies aber schon von meinen vorherigen Katastrophen her kannte und wusste woher das kam, konnte ich es entsprechend einordnen und damit umgehen.

– Wohnungssuche –

Die allgemeine Situation auf dem Wohnungsmarkt war alles andere als rosig. Ich kontaktierte die örtliche Wohnungsbaugesellschaft und die teilten mir mit, dass sie momentan nur eine einzige Wohnung hätten, die evtl. in Frage käme. Also vereinbarte ich ein Gesprächstermin. Da die Wohnungsbaugesellschaft nur eine einzige evtl. passende Wohnung zu haben schien, entschied ich mich dazu mich auf dem privaten Wohnungsmarkt umzusehen. Ich fand in der örtlichen Tageszeitung ein Inserat einer Mietwohnung die ich auch noch am gleichen Tag besichtigen konnte. Der Vermieter erzählte mir, dass er noch nie so viele Bewerber hatte wie dieses mal. Leider bekam ich später für diese Wohnung eine Absage. – Sie hätte auch ungünstiger von der Fahrtstrecke zur Arbeit her gelegen, so dass ich anstelle 39 km mindetsens 50 km einfache Fahrtstrecke zur Arbeit gehabt hätte.

– Belauschtes Gespräch –

Der 19. August war ein Sonntag, und ich ging wie immer in den Gottesdienst. Nach dem Gottesdienst sprach ich mit einem anderen Gemeindemitglied über die Situation. Und ich erklärte ihm, dass mich eine Charaktereigenschaft an Gott ziemlich nerven würde. Und zwar dass er immer helfen würde, aber das seine Hilfe immer erst in der letzten Sekunde kommen würde. Ich würde mir wünschen, das seine Hilfe mal rechtzeitig kommen würde, so das ich genug Zeit hätte, den ganzen Umzug in Ruhe und nach meiner körperlichen Verfassung durchführen zu können. – Wie sich später herausstellen sollte, schien Gott dieses Gespräch belauscht zu haben.

– Erste Wohnungsbesichtigung –

Einen Tag später fand ich wieder zwei Wohnungsangebote auf die ich mich bewarb. Die eine Wohnung befand sich im selben Ort an einer der Hauptdurchgangsstraßen in einem renovierten Fachwerkhaus, und die zweite Wohnung befand sich 8 km entfernt.
Obwohl bei der ersten Wohnung keine Adresse und Telefonnummer angegeben waren, konnte ich durch meine örtlichen Kenntnisse die Wohnung ausfindig machen, und so klingelte ich rotzfrech (aber mit vielen Zweifeln im Herzen) einfach am Donnerstag den 23.08. an der Tür der Vermieterin ohne vorher eine Einladung zur Wohnungsbesichtigung bekommen zu haben. Die offizielle Wohnungsbesichtigung wäre zwei Tage später an meinem Geburtstag gewesen, und so konnte ich die Wohnung schon zwei Tage vorher vor allen anderen potentiellen Mietern besichtigen. Die Vermieterin erzählte mir, dass es 76 Bewerber für diese Wohnung gegeben hatte.
Da das Haus ein Fachwerkhaus gewesen war, war die Wohnung auch entspreched. Die Fenster waren kleiner als die Fenster meiner bisherigen Wohnung, die Decken waren mit dunklem Holz vertäfelt und niedriger so dass die Wohnung insgesamt einen sehr dunklen Eindruck machte. Das Bad war komplett neu und noch nicht ganz fertig, aber zwischen Baddecke und meinem Kopf gab es nur ca. 3 cm Luft.
Der Abstellraum für meine Sachen war so niedrig, dass ich nicht aufrecht stehen konnte. Trotzdem bot ich all meinen Charme auf und sagte der Vermieterin: „Wenn sie mir eine Freude zu meinem Geburtstag in zwei Tagen machen wollen, dann nehmen sie bitte mich als Mieter“.

– Erkenntnis –

Als ich dann wieder zu Hause war, fragte ich mich: „Was willst du eigentlich?“ Eigentlich gefällt dir diese Wohnung gar nicht und du würdest sie gar nicht haben wollen. Aber bevor du unter einer Brücke schlafen musst, würdest du als Notlösung schon diese Wohnung nehmen. Aber wenn ich mir eine Wohnung wünschen würde, dann sollte sie ungefähr so geschnitten sein, wie die Wohnung einer alten Freundin von mir aus Darmstadt. Dazu sollte die Wohnung noch hell sein, damit meine Pflanzen genug Licht bekommen.

– Zweite Wohnungsbesichtigung –

Zu der Wohnungsbesichtigung der zweiten Wohnung die 8 km entfernt lag, wurde ich eingeladen. Die Besichtigung fand genau an meinem Geburtstag dem 25. August statt.
Die Wohnung war zwar 5 qm größer als meine alte Wohnung, hatte aber dafür einen Balkon den meine bisherige Wohnung nicht hatte. Trotzdem war diese zweite Wohnung so geschnitten, so wie ich mir eine Wohnung vorgestellt hatte. Die Wohnung war sehr hell und hatte große Fenster obwohl zu keiner Zeit direkt die Sonne durch die Fenster scheint. Da in meiner vorherigen Wohnung die Küche mit Herd, Kühlschrank und Schränken dem Vermieter gehörten, war ich froh dass ich die Küche vom Vormieter gegen einen Betrag übernehmen könnte.
Ich war so glücklich über diese Wohnung weil sie genau meinen Vorstellungen entsprach, dass ich auch hier all meinen Charme spielen ließ und denselben Spruch wieder aufsagte, den ich schon zwei Tage vorher von mir gelassen hatte: „Wenn sie mir eine Freude zu meinem Geburtstag machen wollen, dann entscheiden sie sich bitte für mich als Mieter.“
Auch hier erzählte mir der Vermieter, dass es für diese Wohnung 140 Bewerber gegeben hätte.
Zu dieser Zeit kursierten an der Arbeit schon die Gerüchte, dass unser Standort in Bad Cannstatt geschlossen werden sollte, und wir evtl. nach Leinfelden Echterdingen umziehen müssten. Verkehrstechnisch würde in diesem Fall (wenn es wirklich so kommen sollte) diese Wohnung günstiger liegen.

– Entscheidung / Gebet konkret –

Als ich nach dieser Besichtigung wieder zu Hause war, fragte ich mich wieder: „Was willst du eigentlich?“ Zum einen war ich ziemlich entmutigt, wenn ich mir die Anzahl der Bewerber für die beiden Wohnungen vor Augen führte, zum anderen fragte ich mich, was ich überhaupt wollte. Ich sprach zu mir selbst: „Also, wenn ich die Wahl zwischen diesen beiden Wohnungen haben würde, dann würde ich lieber die zuletzt besichtigte Wohnung haben wollen.“
In diesem Augenblick wurde ich an eine Predigt erinnert, die ich vor mehr als 30 Jahren in meiner alten Kasseler Gemeinde gehört hatte.
Dort erzählte ein Prediger von dem koreanischen Pastor Yong-gi Cho. Dieser hatte sich im Gebet von Gott ein Fahrrad gewünscht, damit er die umliegenden Gemeinden besser erreichen konnte. Gottes Antwort daraufhin war, dass er ihm kein Fahrrad schenken könnte, da es so viele unterschiedliche Fahrräder geben würde, das er gar nicht wüsste, welches Fahrrad Yong-gi Cho haben wollte. Also begann Yong-gi Cho im Gebet ganz genau das Fahrrad zu beschreiben das er sich wünschte. Diesen Wunsch erfüllte ihm Gott, und er bekam ganz genau das Fahrrad so, wie er es in seinem Gebet beschrieben hatte.
Als mir das wieder bewusst wurde, betete ich zu Gott: „Herr, wenn ich die Wahl zwischen diesen beiden Wohnungen hätte, dann würde ich gerne die zweite Wohnung haben wollen.“

– Gott erhört Gebet – konkret –

Der nächste Tag war wieder ein Sonntag der 26.08. Bevor ich zum Gottesdienst ging, checkte ich noch meine E-Mails. Hier fand ich eine Mail von der Vermieterin der Wohnung in dem Fachwerkhaus indem sie mir schrieb dass sie sich für mich als Mieter entschieden hätte, und ob ich noch Interesse an der Wohnung hätte.
Aus Freude überhaupt was gefunden zu haben, sagte ich ihr erst einmal per Mail zu.
Nach dem Gottesdienst wollte ich zu einem Termin ins Ruhrgebiet fahren. Ich war mit meinem Auto noch mitten in der Stadt da klingelte mein Handy. Dran war der Vermieter der zweiten Wohnung. Auch er teilte mir mit, dass sie sich für mich als Mieter entschieden hätten. Voller Freude sagte ich ihm sogleich zu und konnte das persönliche Wunder in meinem Leben kaum fassen.
Es kam genau so, wie ich zuvor gebetet hatte. Ich selbst konnte mich zwischen diesen beiden Wohnungen entscheiden. Für mich war dies eines der persönlichen Wunder Gottes in meinem Leben. Und ich weiß, das ich alles nur IHM zu verdanken habe.
Wenn man bedenkt, dass es bei der einen Wohnung 76 Bewerber gegeben hatte, und bei der zweiten Wohnung 140 Bewerber, dann standen meine Chancen 105:1 überhaupt eine Zusage für eine der beiden Wohnungen zu bekommen.
Und wenn man dann auch noch bedenkt, dass von der Kündigung meiner alten Wohnung am 16.08. bis zur Zusage meiner neuen Wohnung am 26.08. gerade einmal 10Tage vergangen waren – und das bei dem zur Zeit sehr schwierigen Wohnungsmarkt, dann komme ich nicht umhin Gott noch mehr für sein Wunder in meinem persönlichen Leben zu danken.

– Gott geht auf unsere Wünsche ein –

Die Schlüsselübergabe der neuen Wohnung wurde auf den 01.10. festgelegt und für die alte Wohnung auf den 30.10. Ich entschied mich dazu für Oktober doppelte Miete – einmal für die alte Wohnung, und auch für die neue Wohnung – zu zahlen. So hatte ich genügend Zeit den Umzug vorzubereiten. Die ersten Wochen im September verbrachte ich dann damit all die Dinge aus meiner Garage wegzuschmeißen, was ich nicht mehr unbedingt benötigte. So hatte ich genügend Zeit – je nach meiner psychischen und physischen Verfassung den Umzug vorzubereiten. So wurde auch dieses von Gott mitgehörte Gespräch wirklichkeit, und ich konnte je nach meiner Verfassung die Kartons packen.
Das hatte alles so gut geklappt trotz meiner physischen Schwäche bedingt durch die ständigen Magenschmerzen und Durchfälle dass ich dann sogar noch Zeit und Kraft fand, die Wände des neuen Wohnzimmers und teilweise der Küche neu zu streichen. Und im Vorfeld des eigentlichen Umzugstermins hatte ich schon sämtliche Kartons mit meinem eigenen Wagen in die neue Wohnung geschafft plus aller Regale und niedrigen Schränkchen aus dem Abstellraum und der Garage. So waren dann am eigentlichen Umzugstag den 13.10. nur noch die großen Möbel übrig die transportiert werden mussten.
Ich bin dankbar für die 3 Männer aus der Gemeinde, die sich bereit erklärt hatten, mir beim Umzug zu helfen und mich auch dann nicht im Stich gelassen hatten, als der Umzug anstatt der anvisierten 4 Stunden dann doch 6 Stunden gedauert hatte.
Ich bin dankbar für meine ehemalige Nachbarin mit ihrer Schwiegermutter, die mir eine Woche später noch geholfen hatten die alte Wohnung zu putzen.
Und ich bin Gott dankbar, dafür dass er mein damaliges Gespräch belauscht hatte, und das SEINE Hilfe diesmal nicht erst kurz vor knapp erfolgt ist, sondern dass seine Hilfe diesmal rechtzeitig erfolgte, so dass ich alles gut bewältigen konnte.

– Gottes Hilfe geht einen Schritt weiter –

Da alte Wohnung war relativ günstig gewesen und mir war klar, dass ich solch eine günstige Wohnung in dieser Zeit nicht mehr wieder finden würde. Und so war die neue Wohnung dann auch 205,- Euro teurer als die alte Wohnung.
Da ich aber Unterhalt zu zahlen hatte, und vorher schon immer am Monatsletzten ziemlich blank gewesen war, wusste ich zuerst nicht, woher ich die monatlichen Mehrbelastungen bezahlen sollte.
Ich legte meine private Altersvorsorge von monatlich 85,- Euro still und stoppte den monatlichen Sparbetrag für meine Kinder von 55,- Euro, und dachte, dass ich den Rest mir dann irgendwie jeden Monat noch zusammensparen könnte. – Doch meine Rechnung ging nicht auf. Jeden Monat gab ich mehr Geld aus, als ich an Geldeingang hatte bis ich nur noch 500,- Euro an Ersparnissen hatte. Ich musste deshalb die Notbremse ziehen und erbat ein Gespräch mit meinem Chef. Ich erklärte ihm die Situation und fragte ihn ob es möglich sei, an zwei Tagen in der Woche (wie einige meiner Kollegen auch) Homeoffice machen zu dürfen. Dies würde mir schon etwas über 40,- Euro an Spritkosten pro Monat sparen. Er erlaubte dies, und das hatte mir schon viel geholfen die höhere Miete ein kleines bischen mehr wieder auszugleichen.
Mit dem Einzug in die neue Wohnung musste ich einen neuen Stromvertrag bei einem Stromlieferanten abschließen. Ich zahlte deshalb 41,- Euro monatlichen Abschlag. Im Januar 2019 meldete dieser Lieferant dann Konkurs an, und so musste ich mir einen neuen Stromlieferanten suchen. Bei diesem neuen Stromliefernten muss ich nun nur noch 35,- Euro zahlen, also wieder 6,- Euro pro Monat weniger.
Ich kann nur staunen über Gottes Hilfe, das sie nicht einmalig ist, sondern das er weiterdenkt und mir auch bei den Folgemehrkosten des Umzugs geholfen hat.

– Wunder sind nicht nur möglich sondern persönlich erfahrbar –

Ich bin fest davon überzeugt das Gott noch heute Wunder tut. Nicht nur in der Ferne, weit weg, sondern das er auch Wunder in unserem eigenen persönlichen Leben tun möchte.
Wir Menschen machen nur häufig den Fehler Gott vorschreiben zu wollen, aus welcher Richtung das Wunder zu kommen hat. Wir schauen nur in eine bestimmte Richtung, weil wir das Wunder Gottes nur aus dieser einen Richtung erwarten, und blenden dabei alle anderen Richtungen aus. Wir möchten Gott vorschreiben auf welche Art und Weise und wie er in unserem Leben einzugreifen hat.
Aber dadurch begrenzen wir Ihn, wir engen- und beschränken dadurch Gott in seiner unendlichen Kreativität.
Ich denke, wir müssen hier umdenken.
Wunder sind möglich – ja.
Wunder sind auch in unserem persönlichen Leben möglich – ja.
Aber wir sollten unsere „Antennen“ in alle Richtungen ausstrecken und Gott nicht nur auf eine bestimmte Art und (Handlungs-)Weise reduzieren. Oftmals kommt die Hilfe Gottes aus einer Richtung aus der wir seine Hilfe nicht für möglich gehalten haben.
Deshalb wage ich es, folgenden Merksatz aufstellen:

Erwarte Gottes Wunder in deinem persönlichen Leben,
aber grenze ihn nicht ein,
indem du ihm vorschreiben willst aus welcher Richtung das Wunder zu kommen hat.
Sei offen für seine Wunder in deinem Leben,
aber sei auch offen für die Richtung aus der es kommen kann.

Zu dieser ganzen Seite fällt mir auch der Titel einer Predigt ein, die ich mal vor über 30 Jahren gehört hatte. „Gib du deinen Teil hinzu, und Gott wird dann seinen Teil hinzufügen“.
Dazu eine Bibelstelle aus 2. Könige 4, Verse 1-7 (besonders Vers 2 – was hast DU?)
…und Gott tat dann das seine hinzu.
Auch wenn du nicht mehr hast als einen kleinen Krug Öl. Gib du das deine, und Gott wird dann das seine hinzutun.
04.06.2019


– DIESER ARTIKEL WIRD FORTGEFÜHRT –


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