Wenn man ein Leuchtmittel gegen ein LED basierendes Leuchtmittel austauschen will wird man vor die quälende Frage gestellt, welches LED-Leuchtmittel das richtige ist.
Die folgenden Informationen (vom Laien für Laien) basieren auf meinen eigenen Erlebnissen und Erfahrungen und sollen eine Entscheidungshilfe geben.
Darüber sollte man sich im klaren sein:
Mittlerweile (Stand 2019) sind die Preise für LED-Leuchtmittel auf ein (für den Verbraucher) akzeptables Maß gesunken. Trotzdem sollte man sich darüber im klaren sein, dass die Kosten für die Leuchtmittel durch die Einsparungen wegen dem geringeren Stromverbrauch nicht amortisiert werden können.
Wenn Sie als Privatperson einzig und allein aus kostengründen auf LED umsteigen wollen, dann können Sie an dieser Stelle aufhören zu lesen. – Eine Amortisation der Investitionskosten ist auf absehbare Zeit nicht gegeben.
Dazu kommt noch, dass die Beleuchtung eines Haushaltes nur ca. 5% des gesamten Stromverbrauchs ausmacht. Eine Verringerung des Verbrauchs in diesem Bereich ist bei der jährlichen Stromabrechnung nicht spürbar (so war es bei mir).
Wenn man wirklich spürbar Geld bei der jährlichen Stromabrechnung einsparen will, dann sollte man zuerst bei der sogenannten „Weißen Ware“ – den größten Stromverbrauchern ansetzen. Das wären dann Waschmaschine, Trockner, Geschirrspülmaschine, Herd, aber auch der Heizung des Wasserbetts. Aber auch hier sind die Investitionskosten höher als die Ersparnisse. – Langfristig bringt aber ein geringerer Energieverbrauch schon auch etwas für die Umwelt.
Früher oder später wird einem aber trotzdem nichts anderes übrig bleiben als auf LED-Leuchtmittel umzusteigen, da die Bundesregierung durch die Gesetzgebung ja verfügt hat, dass herkömmliche Glühlampen nicht mehr verkauft werden dürfen und dieses Schicksal auch die Halogenlampen ereilt.
So wurden seit Ende 2012 alle herkömmlichen Glühlampen verboten.
Seit September 2016 sind nun auch alle Halogenlampen und andere Lampen mit einer schlechteren Energieeffizienzklasse als B verboten.
Kinderkrankheiten:
Mittlerweile (Jahr 2019) scheinen die Kinderkrankheiten der ersten Jahre bei den LED’s der Vergangenheit anzugehören (blau/grünstich, Verbauung von Einzel-LED’s mit abgerundeten Kopf zu Clustern von 60-80 Einzel LED’s, dadurch eine hohe Wärmeentwicklung was zum schnellen Ausfall einzelner- oder mehrerer LED’s führte.)
Die einzigen Mängel scheinen sich heute (Jahr 2019) auf billig-LED’s zu beschränken die es in Baumärkten zu kaufen gibt die durch ihre schwache Lichtleistung bestechen. Ich rate deshalb zum Kauf von Markenware in renomierten Onlineshops.
Bei den technischen Angaben wie z.B. nur Verbrauch in Watt, Helligkeit in Lumen, und Vergleichsangaben „so hell wie“ wird aber immer noch Schindluder getrieben (siehe Abschnitt Schindluder).
Deshalb nun einige Informationen, die dem unbedarften Verbraucher ein paar nützliche Informationen von Laie zu Laie zur Verfügung stellen sollen.
Farbtemperatur:
Generell ist zu sagen, je höher die Farbtemperatur ist (wird in Kelvin angegeben), desto weißer und somit heller wirkt das Licht das abgestrahlt wird.
Prinzipiell wird zwischen warmweißen und weißen LED-Leuchtmitteln unterschieden, wobei die weißen LED eine höhere Farbtemperatur haben und dadurch weißer wirken als die warmweißen LED.
Was aber nun als Warmweiß bezeichnet wird, und was als weiß scheint von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich zu sein. Ich würde deshalb als kaufwilliger Kunde mich nicht auf die Bezeichnung Warmweiß oder Weiß verlassen, sondern mir die Angaben in Kelvin anschauen.
Die Farbtemperatur einer normalen Glühlampe bewegt sich laut Wikipedia zwischen 2300 K und 2900 K, wodurch das Licht recht gelblich wirkt. – Weil wir uns aber im laufe unseres Lebens daran gewöhnt haben, fällt uns dies nicht auf.
Für eine 60 Watt Glühbirne wird eine Farbtemperatur von 2700 Kelvin angegeben.
Warmweisse LED-Leuchtmittel werden meistens mit einer Farbtemperatur von 2900 bis 3500 K angegeben. Erst wenn wir die ersten LED-Leuchtmittel kaufen, sticht uns der Unterschied zu einer Glühbirne (weißeres Licht) teilweise recht unangenehm ins Auge. Damit der „Farbtemperaturschock“ nicht zu heftig ausfällt, würde ich deshalb immer zu den warmweißen LED-Versionen raten aber dabei auch auf die Angabe in Kelvin achten.
Große Lampenhersteller (z.B. Osram) haben wohl erkannt, dass dieser „Temperaturschock“ einer von einigen Gründen ist, der viele Kunden abhält auf LED umzurüsten. Deshalb bietet Osram auch mittlerweile warmweiße LED’s mit Farbtemperaturen um ca. 2700 Kelvin an.
Mich hatte der Farbunterschied zur Glühlampe immer gestört, so lange sich eine Glühlampe zum direkten Vergleich im selben Zimmer befunden hatte. Aber im Vergleich zum normalen Tageslicht mußte ich dann einräumen, dass die LED-Leuchtmittel mit ca. 3100 Kelvin näher „am Original“ (dem Sonnenlicht) waren als die Glühlampen. Erst mit dem Einsatz der ersten LED-Leuchtmittel fiel mir der starke Gelbton der Glühlampen auf. Nachdem ich alle Leuchtmittel eines Raumes mit LED ausgetauscht hatte, gewöhnte ich mich innerhalb kürzester Zeit an dieses „hellere weißere“ Licht. Ich würde deshalb dazu raten bei einer Umstellung immer ganze Räume, und nicht nur einzelne Lampen auf LED umzustellen.
Will man hingegen Energiesparlampen (ESL) gegen LED austauschen, dann ist der Unterschied zu warmweißen LED visuell kaum feststellbar da Energiesparlampen eine ähnliche Farbtemperatur (aber anderes Farbspektrum) aufweisen.
Ich persönlich favorisiere die Leuchtmittel mit ca. 3000 Kelvin, weil sie näher an dem natürlichem Tageslicht liegen. Und nehme deshalb die Umgewöhnung von dem gelben Glühlampenlicht auf das weißere LED-Licht in Kauf. Viele Menschen scheinen sich aber damit nicht anfreunden zu können, deshalb gibt es immer mehr Markenhersteller die LED-Leuchtmittel mit einer Farbtemperatur von 2700 Kelvin anbieten, was der gelben Farbe einer herkömmlichen 60 Watt Glühbirne entspricht.
Verschiedene Bauformen:
In letzter Zeit scheinen sich nach meinen Beobachtungen drei Bauformen von LED-Leuchtmitteln durchzusetzen.
High-Power LED’s
Da sind Leuchtmittel die aus einer einzigen- oder mehreren High-Power-LED’s bestehen. Diese Bauweise erfordert unbedingt ein ausgeklügeltes Kühlsystem mit entsprechenden Kühlkörpern aus Aluminium.
SMD-LED’s
Die zweite Art von LED-Leuchtmitteln besteht aus mehreren SMD-LED’s die direkt auf kleine Platinen aufgelötet sind, und die man an ihrer eckigen Bauform erkennen kann (siehe hier meinen Bericht zum Umbau unserer Wohnzimmerlampe oder der Dunstabzugshaubenbeleuchtung bei dessen Leuchtmitteln solche LED’s verwendet wurden). Diese werden nicht so heiß und strahlen auch nicht so viel Licht ab wodurch sie ohne großes Wärmemanagement auszukommen scheinen. Dafür benötigt man für ein Leuchtmittel mit entsprechender Helligkeit viel mehr einzelne LED’s. Bei diesen SMD-LED’s scheint zur Zeit die Serie 5050 (PLCC6) die Obergrenze des derzeit machbaren (15-18 Lumen pro Einzel-LED) an Helligkeit darzustellen.
Filament-LED’s
Als dritte Bauart hat sich in den letzten Jahren die Filament-LED etabliert – ja sogar zur führenden Bauart entwickelt. Der leuchtende Teil einer solchen LED erinnert stark an einen dicken gelben Wollfaden, oder an einen 0,5 cm breiten gelben Pappstreifen. Aus meiner persönlichen Sicht scheint es so zu sein, dass Filament-LED Leuchtmittel eine gering bessere Lichtausbeute zu haben scheinen als die beiden vorher beschriebenen Bauformen. Ich vermute, dass es bedingt durch die andere Bauform – (der LED auf den Stripes) zu geringeren Verlustleistungen kommt weil man weitestgehend (bis auf den Spannungswandler im Sockel) auf Platinen verzichten kann, was sich dann in einem geringeren Verbrauch (Watt) niederschlägt.
Link zur Wikipediaseite
Die nötige Helligkeit:
Zu der Zeit, als ich unsere Leuchtmittel gegen LED-Leuchtmittel austauschen wollte gab es noch nicht die große Auswahl an kompletten LED-Leuchtmitteln mit E14 bzw. E27 Gewinde wie sie heutzutage verfügbar sind. Auch die Helligkeit der LED-Leuchtmittel hinkte noch sehr den Helligkeitswerten der Standartleuchtmittel hinterher. Da die Angaben zur Helligkeit auf Glühbirnen und Energiesparlampen fehlten hatte es der Verbraucher sehr schwer, die unterschiedlichen Leuchtmittel miteinander zu vergleichen da die Angabe Watt eigentlich nur die verbrauchte Leistung eines Leuchtmittels beschreibt, aber nicht dessen Helligkeit.
Mittlerweile hat dieses Manko auch der Gesetzgeber erkannt, und so müssen die Hersteller auf die Verpackungen die Helligkeit des Leuchtmittels in Lumen angeben. Die Angabe Lumen dürfte zwar für den Normalverbraucher noch ungewohnt sein, aber mit Hilfe der Tabelle weiter unten sollte ein Vergleich möglich sein, wenn man die selbe Helligkeit wie vorher haben möchte, aber keinen Fehlkauf riskieren möchte.
Dabei ist zu beachten, dass durch die höhere Farbtemperatur einer LED im Gegensatz zu einer herkömmlichen Glühlampe das Licht visuell durchaus heller erscheint, trotz vielleicht gleicher Lumenangabe.
Wie hell darf es denn sein?
Als ich die herkömmlichen Leuchtmittel gegen LED austauschen wollte, bin ich mit der Frage „wie Hell darf es denn sein?“ konfrontiert worden. LED-Leuchtmittel mit E14/E27 Gewinde und einer Helligkeit wie 40 oder 60 Watt Glühbirnen gab es fast noch nicht. Auf meine Frage „welches LED-Leuchtmittel ist so hell wie eine 40 Watt- oder 60 Watt Glühbirne oder eine 8 Watt Energiesparlampe“ hatte ich auch in einschlägigen Foren keine befriedigende Antwort bekommen.
Mir war klar geworden, dass ich mit einer einzelnen LED-Lampe noch nicht die Helligkeit erreichen könnte, die zur Ausleuchtung eines Raumes notwendig wäre. Um eine gute Ausleuchtung der jeweiligen Zimmer zu bekommen war ich dann dazu übergegangen Deckenlampen mit mehreren Gewinden (Schraubfassungen) anzuschaffen die es mir ermöglichten mehrere LED-Leuchtmittel (meistens mit E14 Gewinde) einzusetzen um auf die gewünschte Raumhelligkeit zu kommen. (Mittlerweile bekommt man auch Leuchtmittel um nur mit einer- oder wenigen Leuchtmitteln einen ganzen Raum auszuleuchten.) Da die Lampenfassungen durch Gelenke meistens beweglich waren, konnte ich die Strahler oder Rundleuchten dahin lenken, wo das meiste Licht benötigt wurde.
Mittlerweile (Jahr 2019) werden LED-Leuchtmittel mit E14 Gewinde mit bis zu 470 Lumen (entspricht einer 40 Watt Glühlampe) angeboten. Aber dann erst wieder (seit neuestem) Leuchtmittel mit 806 Lumen. Der Bereich dazwischen 600-700 Lumen fehlt nach meiner Meinung noch bei den Leuchtmitteln mit E14 Gewinde. Beim E27 Gewinden gehen die nächsten Helligkeitswerte auch erst wieder bei 806 Lumen los, was der Helligkeit einer Glühlampe zwischen 60 und 70 Watt entsprechen würde. Unverständlicher weise muss man sehr lange suchen bis man LED Leuchtmittel zwischen 470 und 806 Lumen bei den Leuchtmitteln mit E27 Gewinde findet.
Die Daten der folgenden Tabelle habe ich aus dem Internet gesammelt -mit Ausnahme der Angaben zu ESL-Lampen. Hier habe ich in den Datenblättern eines sehr bekannten Energiesparlampen Herstellers (Stand Dezember 2012) nachgeschaut.
Mit dieser Tabelle sollte es möglich sein entsprechende rundum abstahlende LED-Leuchtmittel mit derselben Helligkeit wie die bisher verwendeten zu finden.
Trotzdem kann ich verständlicher weise keine Haftung als Privatperson für die Benutzung der Tabelle übernehmen.
Wie benutzt man nun die folgende Tabelle?
Man schraubt das Leuchtmittel raus das man ersetzen will und stellt zuerst fest, ob es sich noch um eine normale Glühlampe oder Energiesparlampe handelt. Dann schaut man, ob man auf diesem Leuchtmittel noch die Wattangabe feststellen kann, und geht dann in dieser Tabelle ganz nach rechts um festzustellen wieviel Lumen das entsprechen würde. Nun kauft man ein entsprechendes LED-Leuchtmittel das ungefähr dieselbe Helligkeit in Lumen besitzt und achtet dabei auf die gewünschte Farbtemperatur in Kelvin und auf das selbe Gewinde (E14 oder E17) und schraubt dieses anschließend in die Lampenfassung ein.
Bei Halogenlampen ist das schwieriger, weil zum einen die Halogentransformatoren mit dem geringen Stromverbrauch der LED-Leuchtmittel nicht zurecht kommen, und zum anderen auch Wechselstrom liefern, während aber LED-Leuchtmittel (mit G4 und G9 und G10 Anschluss) Gleichstrom benötigen. Hier hilft es meistens nur, die komplette Lampe auszutauschen. Anhand der folgenden Tabelle kann man aber ungefähr abschätzen, wieviel Lumen die zukünftigen LED-Leuchtmittel haben sollten.
Anekdote Lampenaustausch (zum schmunzeln)
In der Nachtischlampe meiner Frau befand sich noch eine der beiden letzten Energiesparlampen (9 Watt, E14 Gewinde, laut obiger Tabelle 405 Lumen). Irgendwann gab es bei einem Internethändler endlich ein LED-Leuchtmittel mit vergleichbarer Helligkeit (4,5 Watt, 430 Lumen). Also kaufte ich dieses Leuchtmittel. Nach dem Austausch jammerte meine Frau, weil die Lampe ihr viel zu hell war mit der Begründung das die Energiesparlampe schon an der Grenze der „erträglichen Helligkeit“ gewesen war.
Also tauschte ich dieses Leuchtmittel dann wieder gegen eine anderes (das ich noch hatte) mit nur 3,8 Watt und 310 Lumen. Was müßte ich daraus lernen? Wenn ich mit meiner Frau gesprochen hätte, hätte ich mir diese „Investition“ sparen können.
Effizienz = Verbrauch kontra Helligkeit
Der Verbrauch eines jeden Leuchtmittels wird immer noch in Watt angegeben. Auch hier lohnt es sich vor einem Kauf LED-Leuchtmittel unterschiedlicher Hersteller miteinander zu vergleichen.
Durch den raschen Fortschritt der Technologie und bedingt durch den unterschiedlichen Entwicklungsstand der verschiedenen Hersteller gibt es hier auch Unterschiede bei der Effizienz der Leuchtmittel.
Die sich letztendlich in den höheren Wattangaben und in niedrigeren Lumenwerten (abstrahlenden Helligkeit) niederschlagen. Hierbei hilft die Formel „Lumen pro Watt“. Je höher dieser Wert ist, desto effizienter ist das Leuchtmittel. Bei LED-Leuchtmitteln mit E27 Gewinde konnte ich im Jahr 2013 Werte zwischen 25 und 85 Lumen pro Watt feststellen während die Werte heute (Jahr 2016) zwischen 55 und 134 Lumen pro Watt liegen. Bei LED-Leuchtmitteln mit E14 Gewinde lagen die Werte in 2013 zwischen 35 und 71 Lumen pro Watt während heute (Jahr 2016) die Werte zwischen 41 und 115 Lumen pro Watt liegen. Bei obiger Tabelle liegt eine normale 60 Watt Glühlampe mit 710 Lumen bei 12 Lumen pro Watt. Wenn man Wert darauf legt, die Leuchtmittel mit der größten Effizienz (größte Lichtausbeute bei kleinstem Verbrauch) zu kaufen, dann sollte dieser Wert so hoch wie möglich sein.
Der Preis:
Die Preise von LED-Leuchtmitteln sind in den letzten Jahren stark gefallen so dass sie mittlerweile in einen akzeptablen Endverbraucherpreis kommen. Trotzdem lohnt sich auf alle Fälle ein Preisvergleich.
Ich fand (stand Juni 2012) z.B. 5 LED-Leuchtmittel unterschiedlicher Hersteller zwischen 806 und 810 Lumen (was ca. einer 70 Watt Glühbirne entsprechen würde) mit Preisen zwischen 29,00 und 41,90 Euro. Zum heutigen Stand (2019) belaufen sich die meisten Leuchtmittel mit obiger Helligkeit zwischen 3,70 und 10,00 Euro. Zusätze wie dimmbar, RGB-LED’s oder mit Sensoren kosten dann gleich mehr.
Möchte man so wenig Geld wie möglich für eine bestimmte Helligkeit bezahlen, kann man den „Preis pro Lumen“ als Entscheidungskriterium nehmen.
Als Formel dazu wird der Preis durch Lumen geteilt.
Je kleiner hier die Zahl, desto mehr Lumen würde man hier für sein Geld bekommen.
Bei einer 70 Watt Glühbirne mit 800 Lumen und einem theoretischen Preis von 1,50 Euro wären das 0,1875 Cent pro Lumen.
Bei dem günstigsten LED-Leuchtmittel mit 12,8 Watt und 810 Lumen und 29,- Euro wären das 3,5802 Cent pro Lumen. Bei den 5 Leuchtmittel war aber auch eines, das nur 10 Watt verbrauchte bei einem Preis von 29,95 Euro. Deshalb würde ich dann eher zu diesem Leuchtmittel bei 2,8 Watt weniger Verbrauch tendieren.
Schindluder:
Im Verlauf meiner Recherchen musste ich leider feststellen, dass mit den neuartigen Beleuchtungen viel Schindluder getrieben wird.
Anbei eine Aufzählung von Beobachtungen, die mir negativ aufgefallen sind.
1). Veraltete LED’s
LED-Leuchtmittel in Baumärkten sind oftmals die Bezeichnung „Leuchtmittel“ nicht wert eher würde ich sie als „Glimmmittel“ bezeichnen. Sie leuchten meistens so schwach, dass man eher von diesen Leuchtmitteln abgeschreckt wird. Das mag wahrscheinlich daran liegen das die Baumärkte mehr und mehr Billigware bezieht um gegen die Internetkonkurrenz zu bestehen. Diese Billigware hinkt dem heutigen Stand der Technik meistens hinterher und kann natürlich auch aus alten Lagerbeständen oder Billigproduktionen bestehen die schon lange nicht mehr „state of the art“ sind. – Frei nach dem Motto „Irgend ein Dummer wird sich schon finden“ der sie kauft, oder „Hauptsache billig“.
Mit Stand 2019 hat sich hier die Lage aber auch gebessert. So gibt es in einigen Baumärkten auch LED-Leuchtmittel der Marken Osram und Philips die mit zu den qualitativ hochwertigen Herstellern gezählt werden müssen.
2). Falsche Helligkeitsangaben „So hell wie…“
Ich musste schon feststellen, dass LED-Lampen mit der Bezeichnung „so hell wie… 20 Watt Halogen“ beworben wurden, die nur eine Helligkeit von 110 Lumen aufwiesen – was nur knapp über der Helligkeit einer 10 Watt Halogenlampe tatsächlich liegt.
Auch bin ich schon bei ein- und demselben Versandhandel auf eine Lampe (mit ein und demselben SMD-LED-Chiptyp) gestoßen, wo das selbe Leuchtmittel einmal mit einer Helligkeit von 380 Lumen, und einmal mit einer Helligkeit von 500 Lumen beworben wurde. Leider hat der Normalverbraucher keine Möglichkeit diesen Wert nachzumessen.
Wenn man aber die Anzahl der LED-Chips (30) und den verbauten Typ (in diesem Fall SMD-Chip 5050) kennt, und dass sich in diesem Fall der Lumenwert zwischen 15 und 18 Lumen pro Chip liegt, dann kann man sehr leicht den theoretischen Helligkeitswert (Anzahl der Chips multipliziert mit einzelnem Lumenwert) ausrechnen, der zwischen 450 und 540 Lumen (ohne Verlust) liegen dürfte. – Im Zweifelsfall würde ich immer dem niedrigsten angegebenen Wert glauben.
Mittlerweile wird zwar ein vergleichbarer Wert in Watt angegeben, aber nicht, ob es sich bei dem Vergleichswert um einen Wert für Glühlampen oder Halogenlampen handelt. Der Handel macht sich hierbei die Trägheit der Verbraucher zu nutze, die sich mit der Umstellung schwer tun die Helligkeit in Lumen und nicht mehr (wie früher) in Watt zu vergleichen.
3). Inkorrekte Wattangaben
Auch mit den Wattangaben nehmen einige Internethändler es nicht so genau.
Bei einem Leuchtmittel das vom Händler mit 5,5 Watt Verbrauch beworben wurde ermittelte ich mit einem Energiemonitor bei mehreren Leuchtmitteln diesen Typs einen Verbrauch zwischen 4,8 und 5,1 Watt.
Ein anderes Leuchtmittel wurde mit ungefähr 3 Watt beworben, was sich im nachhinein mit einem Verbrauch von 1,38 Watt herausgestellt hatte.
Wer es deshalb genau wissen will, dem sei ein Energiemonitor oder ein Messgerät zum Strommessen empfohlen.
Fazit:
Halbwegs sicher kann man deshalb nur bei vertrauenswürdigen Fachhändlern sein.
Oder selber nachmessen.
Lieblings-Leuchtmittel:
Bei meinen Beobachtungen der LED-Leuchtmittelentwicklungen setzte ich folgende Maßstäbe für mich an.
1). Das LED-Leuchtmittel sollte genau so hell sein, wie das vorherige Leuchtmittel (Lumen).
2). Das LED-Leuchtmittel sollte so effizient wie möglich sein (relativ geringen Verbrauch in Watt haben).
3). Da es zum damaligen Zeitpunkt noch nicht so viele Leuchtmittel mit E14 / E27 Gewinde gegeben hatte, und die Leuchtmittel noch nicht so lichtstark waren, war mir klar, dass ich pro Deckenlampe mehrere Leuchtmittel verwenden musste (Das hat sich aber mittlerweile geändert). Ich entschied mich für Küche und beide Kinderzimmer für Deckenlampen mit 4 Gewindefassungen, die sich teilweise in fast alle Richtungen drehen konnten. So konnte ich das benötigte Licht dahin lenken, wo es am meisten gebraucht wurde (Küchentisch, Arbeitsplatte, Schreibtisch).
Leider geht mittlerweile der Trend in den Baumärkten dahin, mehrflammige Deckenstrahler nur noch mit fest eingebauten LED-Leuchtmitteln anzubieten. Die zudem auch noch nicht dimmbar sind. Das hat den Nachteil dass man die gewünschte Helligkeit nicht selbst bestimmen kann und wenn mal ein Leuchtmittel kaputt gehen sollte, man gleich die ganze Lampe entsorgen muss.
Als ich einen Drei-flammigen Deckenstrahler gesucht hatte, bei dem ich eine genau definierte Helligkeit haben wollte, hatte ich das Problem so gelöst, indem ich eine entsprechende Deckenlampe mit drei Strahlern und E14 Gewinde bei Ebay Kleinanzeigen von privat gekauft hatte, und die entsprechenden LED-Leuchtmittel mit der gewünschten Helligkeit bei einem Internetanbieter.
*** | Dieses Leuchtmittel mit E14 Gewinde besitzt 24 SMD-LED’s des Typs 5050. Es wird mit 310 Lumen und einem Verbrauch von 3,5 Watt angegeben. Ich setze 4 Stück davon in der Deckenlampe der Küche -, sowie jeweils 3 davon in Kombination mit einer rund strahlenden Birne in den Deckenlampen der Kinderzimmer ein. | *** | Dieses Leuchtmittel mit E14 Gewinde besitzt 24 SMD-LED’s des Typs 5050. Es wird mit 310 Lumen und einem Verbrauch von 3,8 Watt angegeben. Ich setze jeweils 1 Stück davon in der Deckenlampe der Kinderzimmer ein, jeweils 1 Stück in zwei Wandlampen des Schlafzimmers sowie in den Lampenschirmen der Nachttischlampen und 5 Stück in 3 Wandlampen im Bad die rund um den Waschtischspiegel angeordnet sind. Auch befinden sich 2 Stück im Kühlschrank als Innenbeleuchtung. Sowie 2 Stück in einer Glasvitrine. Da das durchsichtige Platikghäuse geriffelt ist, hatten die Birnen im Bad unschöne Schatten geworfen. Deshalb habe ich im Bad die Plastkhüllen vorsichtig entfernt. | *** |
*** | Dieses Leuchtmittel mit E27 Gewinde besitzt 30 SMD-LED’s des Typs 5050. Es wird mit 390 Lumen und einem Verbrauch von 5 Watt angegeben. Der von mir gemessene Verbrauch liegt bei 4,8 Watt. Ich setze 4 Stück davon in drei Deckenlampen der Flure sowie in der Gästetoilette ein. | *** | Dieses Leuchtmittel mit G4 Sockel besitzt 15 SMD-LED’s des Typs 5050. Es wird mit 197 Lumen und einem Verbrauch von 3 Watt angegeben. Ich setze 2 Stück davon in der Sockelleiste eines Kleiderschranks ein. | *** |
*** | Dieses Leuchtmittel PAR38 mit E27 Gewinde besitzt 8 High-Power-LED’s. Es wird mit 600 Lumen und einem Verbrauch von 16 Watt angegeben. Der von mir gemessene Verbrauch liegt bei 14,8 Watt. Ich setze 1 Stück als indirekte Beleuchtung im Wohnzimmer ein, indem ich es von hinter der Couchgarnitur an die Decke strahlen lasse. | *** | *** |
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